Es gibt Gründe für unsere Handlungen,
Gründe warum wir dies oder jenes wählen, sagen oder tun.
Und diese Gründe sind nicht falsch.
Sie mögen für dich vielleicht keinen Sinn ergeben,
sie mögen auf dich vielleicht nicht verständlich oder wohlwollend wirken,
doch du betrachtest meine Wahlen auch nur von deinem Standpunkt aus,
bewertest meine Handlugen aus deiner Geschichte heraus,
geprägt von deinen Erlebnissen, Erfahrungen und Überzeugungen.
Doch so erkennst du meine Gründe nicht.
Du müsstest in meinen Schuhen stehen um nachvollziehen zu können
warum ich tat, was ich tat
warum ich sag‘, was ich sag‘
und warum ich wähl‘, was ich wähl‘.
Doch diese Mühe machst du dir nicht.
Du verharrst auf deinem Standpunkt,
ohne meine Sicht zu kennen
und nennst „falsch“, was vielleicht einfach nur „anders“ ist.
In deinen Augen mag ich falsch sein, doch ist dies deine Sicht, deine Bewertung
und sie hat nichts mit mir zu tun.
Auch ich werte über das was ich tue und sage,
doch kann ich es je „falsch“ nennen?
Ist das, was ich am anderen als „falsch“ ansehe,
nicht in Wahrheit ein Hinweis auf die Grenze meines Verständnises?
Und somit eine Einladung, meinen Horizont zu erweitern
und ein tieferes, weit umfassenderes Verständnis zu erlangen?
Wenn ich meine, dass mit dir etwas nicht stimmt,
ist das in Wahrheit nicht ein Eingeständnis,
dass ich gerade diese Einladung verweigere
und mich an den Grenzen meines Verständnisses vehement festklammere,
anstatt mich der Möglichkeit zu öffnen, dich tiefer kennen zu lernen?
Wie absurd ist es, an meinen Grenzen festzuhalten,
so als wären diese wichtiger und richtiger als das,
was mir das Leben und du gerade zeigt?!!
Wenn ich meine, es würde etwas mit dir oder mir nicht stimmen,
so mag das vielleicht an meiner fehlenden Bereitschaft liegen,
mich neu zu kalibrieren und mich einzustimmen,
auf dich
und auf mich,
und auf das Leben, so wie es sich mir gerade zeigt.
Solange wir unserer Wahrheit treu bleiben,
ist das was wir tun und sagen ein Ausdruck unseres momentanten Seins.
Und dieses ist nie falsch.