Liebe ist für mich nichts was ich geben kann,
doch sie ist etwas, dem ich mich hin-geben kann.
Liebe ist für mich nichts das du mir geben kannst,
doch sie ist etwas, an das du mich erinnern kannst.
Liebe ist für mich nichts was wir einander geben,
oder voneinander nehmen können,
doch sie ist etwas, das wir durch den anderen erfahren können,
etwas, auf das wir uns miteinander einlassen können,
dem wir uns hingeben können.
Und wir können gegenseitig unseren Mut und unsere Bereitschaft stärken,
ihr zu vertrauen, uns ihr zu öffnen, sie zuzulassen und zu spüren.
Liebe ist für mich nichts, dass ich erhalten kann,
sie ist etwas, das immer da ist, immer fließt,
zwischen mir und allem Lebendigen auf dieser Erde (und vl darüber hinaus).
Ich kann mich nicht für sie oder gegen sie entscheiden,
ich kann mich nur dafür oder gegen das Spüren der Liebe entscheiden.
Da ist sie.
Die Frage ist:
Erlaube ich mir, sie zu spüren?
Nähre ich sie?
Nehme ich sie wahr?
Oder nicht?
In meinen Augen fließt sie soundso,
unbeeindruckt davon ob ich ihrer Gewahr bin oder nicht.
Ich bin daher nicht „besser“ wenn ich sie spüre und zulasse,
ich fühle jedoch anders wenn ich sie spüre und zulasse,
als wenn ich mich ihrer verschließe, mich ablenke oder von ihr abwende.
Ich fühle mich anders. Ich spüre mich anders.
Und da meine Handlungen auch darauf beruhen, wie ich mich fühle,
handle ich anders, wenn ich mich der Liebe öffne und sie wahrnehme.
In meinen Augen macht es einen Unterschied in meinen Handlungen,
nicht aber im Fluss der Liebe selbst.
Es macht einen Unterschied in meinem Spüren und meinem Erleben,
nicht aber im Fluss der Liebe,
welcher uns alle verbindet,
und nie versiegt,
egal ob wir Liebe oder Hass empfinden,
egal ob wir sensibel oder „gefühlstaub“ sind.
Ich glaube, die Liebe macht keinen Unterschied,
ebenso wenig wie der Atem.
Er ist.
Und verbindet uns alle,
vereint uns.
Wir geben uns ihm hin,
und nehmen ihn in uns auf,
ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht,
ob wir ihn fühlen oder nicht.
Und doch hat das Fühlen des Atems eine Wirkung auf unser Erleben
und oftmals auf unsere Handlungen.
Doch der Atem fließt – unabhängig davon ob wir ihn wahrnehmen oder nicht.
Ich kann dir keine Liebe geben,
genauso wenig wie ich dir Atem geben kann.
Beides ist da, solange du am Leben bist,
beides fließt durch dich solange du am Leben bist.
Ich kann sie dir nicht geben,
doch ich kann dich durch mein Sein an sie erinnern.
Wenn ich mir erlaube die Liebe zu spüren,
und sie in meinen Handlungen und Worten zu fühlen,
wenn ich mir erlaube meinen Atem zu spüren
und ihn in meinen Handlungen und meiner Sprache zu fühlen,
wird dies vielleicth auf dich wirken
und dich an die Liebe erinnern, welche durch dich fließt,
dich an den Atem erinnern, welcher dich belebt.
Und so kann ich sie dir nicht geben und nicht nehmen,
aber vielleicht kann ich Anlass sein, dass du dich an sie erinnerst.